Kein Facebook bis zur Wahl

Heißt es derzeit im Iran, wo am 12. Juni der Staatspräsident gewählt wird. Die örtlichen Autoritäten haben das auch im Nahen Osten zunehmend populäre Soziale Netzwerk auf ihre Sperrliste gesetzt. Wie die Israelische Tageszeitung Haaretz meldet.Der Grund liegt laut Haaretz offensichtlich in dem Erfolg,mit dem der aussichtsreichste Kandidat des Reformer Lagers Mir-Hossein Mousavi das Netzwerk für seine Kampagne zu nutzen wusste.Außerdem weißt der Israelische Inlandsgeheimdienst Shin Bet darauf hin, dass Facebook inzwischen auch von Seiten terroristischer Gruppen dafür genutzt wird Agenten anzuwerben.

Was lernen wir also aus alledem?

Erstens die herrschenden Ultra-Konservativen im Iran sind nervös, und halten es offenbar für möglich das trotz aller Propaganda ein Reformer die Wahl gewinnen könnte. Da ist es nur logisch den aussichtsreichsten von ihnen von seiner Unterstützer Basis abzuschneiden.

Zweitens aus der Tatsache, dass man sich gezwungen sieht Facebook zu blockieren folgt, dass man das Netz als Mobilisierungsinstrument offenbar sehr Ernst nimmt und es als herrschaftgefährdend betrahtet.

Drittens Vorsicht vor bösen Islamisten auf Facebook. wobei mir nicht ganz klar ist welches Interesse ein Jüdischer Israeli daran haben sollte ausgerechnet mit Islamisten gegen den eigenen Staat zu konspirieren.

Anfälliger könnten da schon die etwa 20% arabischen Israelis sein, die trotz Staatsbürgerschaft wie Bürger Zweiter Klasse leben. Allerdings lehne ich es ab hier Israelische Araber quasi unter Generalverdacht zu stellen, den damit wäre ich nicht besser als der Faschist Avigdor Liebermann der genau dies propagiert.

Fazit die Bedeutung des Internets als emanzipatives Medium in unfreien Weltregionen steigt langsam aber stetig, man darf gespannt sein, wann der Druck aus dem Netz so unkontrollierbar wird,das er dazu beiträgt ein System real zu beseitigen.


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