Alles halb so wild im Iran ?

Ich berichte auf diesem Blog ja ausführlichst über den Iran. Dabei stütze ich mich logischerweise auf Artikel, Meldungen und Gerüchte die  über Medien vermittelt werden. Doch wie viel westliche Propaganda spielt dabei eine Rolle?Um das herauszufinden helfen Berichte aus der Region. Ich Lese zum Beispiel Gerne das Blog meines Bekannten Georg . Der Studiert Iranistik und macht derzeit ein Auslandssemester an der Universität Teheran. Liest man seine Eintragungen hat man so gar nicht den Eindruck, das die Lage in Teheran sonderlich explosiv wäre. Nach seiner Wahrnehmung geht das Leben offenbar seinen normalen Gang, lediglich von gelegentlichen Protesten unterbrochen.

Dementsprechend Verächtlich äußerte sich Georg vor kurzem über westliche Propaganda.Ich versuchte dem mit folgendem Kommentar entgegenzutreten:

Hallo Georg !

Es mag Übertreibungen und da und dort auch westliche Propaganda geben aber du wirst ja wohl nicht bestreiten wollen das es im Iran erhebliche Gesellschaftliche Spannungen gibt, und das die Iranische Regierung erhebliche Probleme hat die Lage unter Kontrolle zu bringen oder ?

Grüße aus Marburg

Henning    

Interessant finde ich auch seine Antwort. Er schrieb folgendes zurück:

Nö, bestreite ich nicht. Aber diese "gesellschaftlichen Spannungen" gibt es in anderen Teilen der Welt auch. Im Falle Irans werden diese Spannungen aber durchaus vom Westen angeheizt, nach dem Motto: wie kommen wir nur an das doofe iranische Oel und Erdgas ran??
Westliche Propaganda ist, wenn in den Medien immer der Eindruck erweckt wird, die gesamte "iranische Jugend" wuerde gerne das System umwerfen. Das zumeist "hautnah" berichtet vom ARD-Studio aus Istanbul. So ist es aber keineswegs. Selbst hier im Teheraner Norden gibt es zu Hauf Jugendliche, die glauben Ahmadinejad haette zwar betrogen, aber auch ohne diesen Betrug, die Wahl gewonnen. Manche haben hier auch Rezai gewaehlt.
Ich finde die iranische Regierung hat keine erheblichen Probleme, die Lage unter Kontrolle zu bringen. Die Lage vor Ort gestaltet sich anders. Alle paar Monate gibts mal ne kleine Demonstration.Und seit wann sind gesellschaftliche Probleme ein Grund fuer die Aenderung des Systems, da hätte es ja spätestens in den 70ern in Deutschland ne Revolution geben müssen, ne?! Wahlbetrug gibts auch woanders, siehe Bush-Wiederwahl.Nach wie vor gilt: Am westlichen Wesen soll die Welt genesen. Dabei ist z. B. die deutsche Demokratie mehr als löchrig.

Ich Persönlich würde ja was das Thema wahlfälschung gibt es auch anderswo betrifft durchaus zustimmen. Auch gibt es garantiert westliche Interessen im Iran die auch die Berichterstattung beeinflussen mögen. Eher albern ist es der  ARD vorzuwerfen, das sie über den Iran aus Istanbul berichtet.Schließlich tut sie das in Erster Linie weil ihre Teheraner Korrespondenten vor Ort nicht arbeiten dürfen.

Dieser Fakt weist  für mich wiederum darauf hin das die Lage wohl doch dramatisch sein konnte.Würde alles ruhig sein konnte der Iran doch problemlos aus dem Land berichten lassen. Unabhängig davon ist ein gewisser Skeptizismus im Umgang mit Medien sicher nötig.

3 Kommentare:

  1. Also jetzt nur auf das ARD-Argument einzugehen, ist ein wenig duerftig!
    Zudem fehlt die Quellenangabe:
    www.tazschorsch.blog.de
    merci

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  2. Ähm Ich muss gestehen ich bin verwirrt

    1. fehlt die Quellenangabe nicht, den wer weiß was Links sind findet den Link zum Blog ganz unproblematisch im Artikel unter dem Wörtchen blog.
    Zweitens bin ich auf die anderen Argumente bis auf das meiner Meinung nach etwas seltsame 68rt Argument durchaus eingegangen und zwar in durchaus zustimmender weise. Insofern kann ich die Kritik nicht so recht nachvollziehen.

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  3. Also ich sehe in der Berichterstattung zum Iran durchaus eine Tendenz, jede Kleinigkeit als großen Aufstand gegen das "böse" System aufzubauschen. Das liegt wohl durchaus daran, dass es im Westen ein großes Interesse daran gibt, das Iranische System, wie es ist, loszuwerden. Generell gilt wohl auch hier, es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Ob man jetzt alle westlichen Interessen auf Öl und Gas reduzieren kann, wage ich dann mal zu bezweifeln und auch das 68. Argument ist wirkt etwas aus dem Zusammenhang gerissen

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